Nach Einschätzung vieler Experten vollzieht sich derzeit
ein Wandel im Umgang mit geistigem Eigentum: Im Zuge der Bekämpfung von Software-Piraterie und Peer-to-Peer-Tauschbörsen (Napster, Kazaa usw.) setzt die Industrie einerseits den Gesetzgeber unter Druck
und fordert umfassende Neuformulierungen des Urheberrechts und des Copyrights, andererseits wird fieberhaft an technischen Lösungen gearbeitet (Stichwort: Digital Management), die das Problem
unabhängig von Gesetzen auf der Ebene der Hardware lösen.
Bislang war die Strategie, nach Ablauf von (Eigentums-) Fristen geistiges in öffentliches Kapital (Public Domain)
zu verwandeln, sehr erfolgreich. Da aber das Kapital der Zukunft nicht mehr im Verkauf von Erdöl oder andereren klassischen Produkten erlöst wird, sondern durch den
Verkauf (Lizensierung) geistigen Eigentums an kreativen Inhalten in Wissenschaft, Literatur, Kunst, Bildern, Musik und Filmen, erleben wir gegenwärtig vermutlich die
druckvoll vorgetragene Reprivatisierung von in öffentliches Eigentum übergegangenem geistigen Kapital.
Das Seminar diskutiert die philosophischen Quellen des geistigen Eigentums und beschäftigt sich dann mit der
aktuellen moralischen und technischen Debatte um die digitalen Rechte.
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